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Vorfahrtsregeln

Um gefährliche Situationen auf dem Wasser zu vermeiden gibt es klare Regeln, die jeder Windsurfer beachten muss. Diese solltet ihr vor dem ersten Schritt aufs Wasser gut einstudiert haben. Hier haben wir für euch die wichtigsten Regeln zusammengestellt:

Vorfahrtsregeln
Drei Grundregeln zur Vorfahrt

Lee vor Luv
Lee ist die windabgewandte Seite, Luv die windzugewandte. Beispiel: Wenn ihr genau in die Richtung schaut, aus der der Wind weht, dann ist alles vor eurem Gesicht Luv, alles hinter eurem Rücken Lee. Wenn zwei Windsurfer in die selbe Richtung surfen, dann hat derjenige Vorfahrt, der sich weiter in Lee - also in der Windabdeckung - befindet. Der Grund: in Lee hat man weniger Winddruck im Segel und kann sein Board dadurch schlechter steuern - ausweichen wäre für einen Surfer in Lee also schwieriger.

Backbordbug vor Steuerbordbug
Diese Begriffe muss man sich einprägen: Backboard ist in Fahrtrichtung gesehen die linke Seite (dort wo das Herz 'backt'), Steuerbord die rechte Seite. Bug bezeichnet dabei die Seite, auf der das Segel steht. Wenn ein Windsurfer selbst auf der rechten Seite steht, dann befindet sich sein Segel links, auf der Backbordseite. Man spricht dann von Backbordbug. Steht der Surfer links, dann befindet sich sein Segel auf Steuerbordbug, also rechts. Wenn sich zwei Windsurfer auf dem Wasser entgegenkommen gilt: Backbordbug (Segel links) vor Steuerbordbug (Segel rechts).

Das kann man sich einfacher auf diese Art merken: man hat Vorfahrt, wenn das eigene Segel auf der linken Boardseite steht. Die eigene rechte Hand (Masthand) liegt dabei näher am Mast als die linke (Segelhand). Daraus folgt: rechte Hand am Mast hat Vorfahrt.

Wichtig: Wer Vorfahrt hat muss seinen Kurs (die Fahrtrichtung) genau einhalten. Der andere muss ausweichen und kann dies besser, wenn er die Fahrtrichtung des Vorfahrt-Inhabers genau einschätzen kann. Man muss also nach rechts (Lee) oder links (Luv) ausweichen, während der Surfer mit Vorfahrt seinen Kurs behalten darf.

Achtung: In Brandungsrevieren führt diese Vorschrift immer zu Missverständnissen, denn hier gilt in der Brandungszone, dort wo die Wellen brechen, eine zusätzliche Regel (siehe unten).

Überholer hält sich frei
Wenn ihr einen anderen, langsameren Windsurfer überholen möchtet, dann haltet genügend Abstand: mindestens eine Mastlänge. Es kann jederzeit passieren, dass der Überholte oder auch ihr selbst als Überholer stürzt. Bei einem Schleudersturz beträgt die Reichweite des Stürzenden samt Material meist mehr als eine Mastlänge. Deshalb: Immer ausreichend Abstand halten!
Regeln für Brandungsreviere
Wer in der Brandung surfen möchte, muss weitere Regeln beachten

Wellenreiter haben Vorfahrt
Wellenreiter (Surfer ohne Segel) oder Bodyboarder haben immer Vorfahrt

Rausfahrende haben Vorfahrt
Windsurfer, die durch die Brandungszone nach draußen - also gegen die brechenden Wellen - surfen, haben immer Vorfahrt (Backbordbug vor Steuerbordbug gilt hier nicht). Der Grund: Der Wind weht in einer Brandungszone immer unkonstanter und schwächer, als auf dem offenen Wasser. Ein Windsurfer, der durch diese Zone nach draußen fährt, muss zusätzlich die Wellenberge überwinden. Dabei darf er nicht behindert werden, denn bei einem Sturz kann er sein Material verlieren (oder dieses kann von der Kraft der Wellen sogar zerstört werden).
Verhaltensregeln

Auch diese Regeln solltet ihr beachten

Rücksicht auf Badegäste
Schwimmer, Badende und Taucher beachten. Nur langsam heran- und vorbeisurfen, dabei mindestens 15 Meter Abstand halten. Taucher sind besonders schwer zu erkennen. Sie verwenden deshalb oft eine kleine Boje, die ihre Position unter Wasser verrät.

Windsurfverbote
Oft sind bestimmte Abschnitte an einem Gewässer für Windsurfer gesperrt - ganzjährig, in bestimmten Monaten oder zu festgelegten Tageszeiten. In Badezonen, Naturschutzgebieten oder Hafenanlage darf nicht gesurft werden. Auch bei Wasserbelastung kann ein Gewässer gesperrt sein.

Schiffe und andere Boote
Jedes größere Boot stellt eine Gefahr für einen Windsurfer dar. Ein Windsurfboard kann nach einem Sturz, durch einen Materialdefekt, mangels Wind oder durch Verletzung oder Erschöpfung des Windsurfers manövrierunfähig werden und ist leicht zu übersehen. Deshalb sollte man grundsätzlich ausreichend Abstand zu Booten halten. Die Verkehrsvorschriften (unter anderem Ausweichregeln) werden durch internationale Kollisionsverhütungsregeln, sowie ergänzende oder abweichende Regelungen in nationalen Küstengewässern und Binnenrevieren geregelt.

Vorfahrtsregeln
Bei gleicher Fahrtrichtung hat der Windsurfer in Lee Vorfahrt
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Vorfahrtsregeln
Backbordbug vor Steuerbordbug = rechte Hand am Mast hat Vorfahrt
Vorfahrtsregeln
Mindestens eine Mastlänge Abstand beim Überholen anderer Surfer